Max Wolf
Die Familie Wolf war eine der bekanntesten jüdischen Familien Schlüchterns. Max Wolf war der Besitzer der „Dreiturm“ - Seifenfabrik, die sich bis heute in Steinau in der Nähe des Bahnhofs befindet. Übernommen hat Max Wolf die Seifenfabrik, die ehemals den Namen „Viktor Wolf Seifenfabrik“ trug, von seinem Vater.
Max Wolf galt sowohl in Schlüchtern als auch in Steinau als beliebter Arbeitgeber. Er zahlte seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überdurchschnittliche Löhne. Zudem hatte er die für damalige Verhältnisse unübliche 40-Stunden Woche eingeführt. Im Krankheitsfall erhielten seine Arbeiterinnen und Arbeiter 90% ihres Lohnes. Feiertage wurden vollständig bezahlt. An Weihnachten erhielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Weihnachtsgeld. Besonders am Herzen lag Max Wolf das Wohlergehen der ärmeren Bevölkerung. Obwohl er selbst als Jude kein Weihnachten feierte, überreichte Max Wolf gemeinsam mit seiner Frau Ilse jedes Jahr mehr als 300 persönlich ausgesuchte Weihnachtsgeschenke an die Kinder erwerbsloser Einwohnerinnen und Einwohner Schlüchterns und Steinaus. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten war es Max Wolf als Jude nicht weiter erlaubt eine Firma zu besitzen. Nachdem er und sein Bruder Arnold kurzzeitig in Haft genommen wurden, gelang es Max Wolf schließlich mit seiner Familie nach England zu fliehen.
Weitere Informationen finden Sie hier im Stadtrundgang zum Thema "Jüdisches Leben in Schlüchtern" zum Download sowohl auf deutsch wie auch englisch: